Am Ende lagen sie sich in den Armen und strahlten um die Wette: Niklas Meisenzahl aus Bordelum sowie der Velberter Felix Günther feierten beim sechsten Saisonlauf zur Rundstrecken-Challenge Nürburgring einen Klassensieg. Bei den mit acht Fahrzeugen stark besetzten Produktionswagen bis 2000 ccm hatte das Duo mit dem Automobile Theisen-Opel Astra OPC nach 15 Runden Nordschleife (= 312,48 Kilometer) 55 Sekunden Vorsprung.
„Die beiden haben alles richtig gemacht und hatten am Ende auch noch das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite“, freute sich der dmsj Fachberater Christopher Bartz. „Beide haben zur richtigen Zeit entweder Tempo gemacht, kühlen Kopf bewahrt oder eine grandiose Fahrzeugbeherrschung gezeigt. Genauso muss ein Rennfahrer auch bei einem 24 Stunden-Rennen agieren, dem großen Ziel unseres dmsj Youngster-Racing-Teams. Ich bin richtig stolz auf diese Mannschaft.“
Bei guten äußeren Bedingungen – trocken und 17 Grad – nahm Meisenzahl als erster am Volant Platz, Günther daneben auf dem Beifahrersitz. „Vom ersten Meter an lief es richtig gut“, sagte Meisenzahl. „In der ersten Runde konnte ich die Reifen gut auf Temperatur bringen und auch viele Wettbewerber überholen.“ Aufgrund einer über einstündigen Gelbphase im Bereich Eschbach spiegelte sich das nicht in den Rundenzeiten wider. „Das werden um die 20 Sekunden pro Runde gewesen sein, die verloren gingen. Aber Tempo 60 war dort vollkommen gerechtfertigt.“
Nachdem zur Halbzeit die Plätze getauscht worden waren, gab es auch freie Fahrt im Brünnchen. „Ich fand schnell meinen Rhythmus und kam sehr gut zurecht“, sagte Günther, der zuletzt am 24. Mai den Theisen-Opel pilotiert hatte. Auch die Rundenzeiten stimmten, wie eine 9.02 Minuten im zwölften Umlauf zeigten. „Eine Zeit unter neun Minuten wäre anschließend möglich gewesen, doch ein Teamkollege mit einem Schwesternfahrzeug ist fast eine ganze Runde lang vor uns Kampflinie gefahren. Ich habe aber Ruhe bewahrt und auf den richtigen Moment gewartet.“ Ein klärendes Gespräch folgte dann nach dem Fallen der Zielflagge …
Am Ende der vorletzten Runde setzte teilweise starker Regen ein. Günther: „Vor allem die letzte Runde war schwierig auf Slicks. Ab Brünnchen stand das Wasser richtig hoch auf der Strecke. Nach 12.20 Minuten erreichten wir das Ziel. Ohne Beule, aber mit der Hoffnung auf einen Podiumsplatz.“
Dass es dann sogar der Klassensieg wurde, freute die beiden Youngster umso mehr. Denn der nach 14 Runden führende Toyota GT86 brauchte für den letzten Umlauf 13.29 Minuten, kassierte somit 290 Strafpunkte und rutschte auf Rang drei zurück. Teamchef Peter Theisen war aus dem Häuschen. „Hervorragend, was die beiden Youngster heute geleistet haben. Das ist ein großartiger Tag für unser Team!“
Der nächste RCN-Wertungslauf findet bereits am kommenden Samstag (6. September) statt. Dann werden sich Ronja Assmann aus Golßen sowie der Burghausener Daniel Engl bei der Lenkradarbeit abwechseln.